Noch immer haben viele Menschen das Vorurteil, dass ein Mensch, der eine Psychotherapie macht, verrückt sei. Tatsächlich arbeiten die Psychotherapeuten in den meisten Ländern vor allem mit vollkommen "normalen" Menschen, die lediglich für kurze Zeit mit den Anforderungen des Lebens nicht mehr klar kommen. Fast alle Menschen brauchen zu bestimmten Zeiten ihres Lebens einmal Unterstützung; manche davon sprechen mit einem Therapeuten, um ihre Probleme verstehen und ihr Leben verbessern zu lernen.
Hier ein paar mögliche Gründe, eine Psychotherapie aufzusuchen:
1. Ich bekomme rasendes Herzklopfen und Angst, dass ich sterben muss.
2. Ich habe Ängste vor bestimmten Menschen, Dingen oder Tieren…
3. Ich habe Probleme beim Ein- und Durchschlafen.
4. Ich plage mich oft mit Grübeleien, Gedanken, die mir peinlich sind.
5. Ich fühle mich lustlos, erschöpft und ständig überfordert.
6. Ich bin in einer schwierigen Lebenssituation (z.B. Trennung der Eltern).
7. Ich bin oft niedergeschlagen und habe keine Freude am Leben.
8. Ich denke manchmal an Selbstmord.
9. Ich werde in der Schule gemobbt.
10. Ich möchte mich selbst lieber mögen.
11. Ich habe häufig Schwierigkeiten mit anderen (Eltern, Lehrer, Freunde…).
12. Ich habe immer wieder Kopfschmerzen.
Was ist Psychotherapie?
„Psychotherapie" heißt wörtlich: Behandlung/Heilung der Seele. Sie bietet Hilfe bei Ängsten, Depressionen, Essstörungen, Familienkrisen, Konflikten und vielem mehr.
Therapeutische Hilfe holt man sich dann, wenn man zwar weiß, dass man etwas verändern muss, dass es so nicht mehr weiter geht, wenn man aber nicht weiß, wie und was man verändern kann.
In den therapeutischen Sitzungen sprechen wir miteinander. Das Gespräch kann außerdem durch Übungen (Entspannungsübungen, Rollenspiel, Malen und Gestalten, Schreiben…) unterstützt werden. Dabei geht es in jeder Therapie hauptsächlich um die beiden wichtigen Fragen:
Und dann geht es darum, welcher kleine Schritt in nächster Zeit dafür möglich ist, dahin zu kommen, wo ich hinwill.
Und so läuft eine Psychotherapie im Allgemeinen ab:
Zunächst rufen Du oder Deine Eltern bei mir an und vereinbaren einen ersten Termin. Du kannst Dich jedoch auch per Mail bei mir melden.
Erstgespräch
Es geht im Erstgespräch darum, sich gegenseitig erst einmal kennen zu lernen und wichtige Fragen zu klären. Zwei Dinge sind für das Erstgespräch wichtig:
Beides muss für dich stimmen. Du kannst dir immer auch mehrere Psychotherapeuten ansehen und schauen, mit wem du am besten zurechtkommst..
Bedenkzeit und Entscheidung
Es folgen 5 sogenannte „probatorische Sitzungen", in denen du dir darüber klar werden kannst, ob dein erster Eindruck stimmt und ob du mit den Methoden der Therapie einverstanden bist. In dieser Zeit überlegt sich auch der Therapeut, ob er sich die Zusammenarbeit mit dir vorstellen kann. Du kannst deine Entscheidung auch später noch rückgängig machen, wenn du denkst, dich getäuscht zu haben. Es ist aber besser, wenn dies nicht im Alleingang geschieht, sondern in Absprache mit dem Therapeuten (also mir), um eventuelle Missverständnisse aufklären zu können.
Die Therapie selbst
Die Therapie wird bei jedem Menschen anders ablaufen. Du wirst immer mal wieder zweifeln, ob das alles überhaupt etwas bringt. Du wirst Fortschritte machen und manchmal auch Rückschritte. Das gehört dazu, ebenso wie Krisen und Höhepunkte, die beide Kennzeichen für Wendepunkte in deinem Leben sein können. Wir werden gemeinsam Ziele für die Therapie festlegen und an diesen Zielen arbeiten, entweder indem wir miteinander sprechen oder indem wir Übungen zu speziellen Themen machen.
Häufigkeit der Sitzungen
Die Sitzungen finden einmal die Woche statt und dauern 50 Minuten. In extremen Krisen können Sitzungen auch öfter stattfinden (aber nur mit deiner Zustimmung). Gegen Ende werden die Abstände zwischen den Sitzungen größer. Auf jeden Fall sind regelmäßige stattfindende Sitzungen für einen Therapieerfolg nötig. Anders als beim Hausarzt geht man zum Therapeuten nämlich auch dann, wenn es einem gerade gut geht.
Dauer der Psychotherapie
In der Regel wird zunächst eine Kurzzeittherapie mit 20 Stunden bei der Kasse beantragt. Manchmal werden auch gleich 40 Stunden beantragt. Danach gibt es im Grunde zwei Mal die Möglichkeit, die Therapie um jeweils 20 Stunden zu verlängern.
Und nun zu der Therapieformen, die ich gelernt habe und ausübe:
Verhaltenstherapie: Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass menschliches Handeln, Denken und Fühlen erlernt ist und daher auch wieder verlernt werden kann. Das bedeutet, wenn du im Laufe deiner Entwicklung „gelernt" hast, dich leer zu fühlen, Essanfälle zu haben, zu denken, dass du nichts wert bist oder ähnliches, dann kannst du all dies auch wieder „verlernen".
Bei ausreichend Mut und Motivation kannst du in einer Therapie zunehmend neue Erfahrungen machen, die zu neuen Gedanken, Einstellungen und Verhaltensweisen führen. du lernst neu und erkennst, z.B. wie viel du wert bist oder wie du negative Gefühle verändern kannst.
Als Kunsttherapeutin male und gestalte ich mit Dir da, wo es schwierig wird, Gedanken und Gefühle mit Worten auszudrücken. (Link: www.netzwerk-kunsttherapie.de)
Als Familientherapeutin beziehe ich da, wo es von Dir gewünscht ist, die Eltern oder auch die ganze Familie in die Therapie mit ein, um Euch bei Schwierigkeiten zu unterstützen, die es zuhause gibt.